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28.03.2020

Gedanken und Impulse zum Evangelium | 5. Fastensonntag, 29. März 2020

Foto: Peter Weidemann

In jener Zeit sandten die Schwestern des Lazarus Jesus die Nachricht: Herr, sieh: Der, den du liebst, er ist krank. Als Jesus das hörte, sagte er: Diese Krankheit führt nicht zum Tod, sondern dient der Verherrlichung Gottes. Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden. Jesus liebte aber Marta, ihre Schwester und Lazarus. Als er hörte, dass Lazarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt. Danach sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa gehen.

Als Jesus ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus sitzen.

Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Jüngsten Tag. Jesus sagte zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta sagte zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.

Jesus war er im Innersten erregt und erschüttert. Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet? Sie sagten zu ihm: Herr, komm und sieh! Da weinte Jesus.

Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte! Einige aber sagten: Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat, hätte er dann nicht auch verhindern können, dass dieser hier starb? Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt und er ging zum Grab. Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war.

Jesus sagte: Nehmt den Stein weg! Marta, die Schwester des Verstorbenen, sagte zu ihm: Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vierte Tag. Jesus sagte zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen? Da nahmen sie den Stein weg.

Jesus aber erhob seine Augen und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herumsteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast.

Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Da kam der Verstorbene heraus; seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt. Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden und lasst ihn weggehen!

Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn.

(Johannes 11,3-7.17.20-27.33b-45)

 

Marta ist wütend

Warum ist er nicht viel früher gekommen? Jesus wusste doch, dass sein Freund Lazarus, ihr Bruder, schwer krank ist. Gerade jetzt hätten sie ihn so dringend gebraucht. Und dabei haben sie so sehr auf ihn vertraut, auf ihn gehofft. Endlich kommt er. Aber jetzt ist es zu spät, Lazerus liegt bereits den vierten Tag im Grab. Es kommt zu einer hitzigen Auseinandersetzung zwischen Marta und Jesus. Sie spart nicht mit ihren Vorwürfen, Anklagen und Zweifel gegennüber ihrem Freund.

 

Marta lernt

In dieser Auseinandersetzung verändert sich Marta. Sie kommt Jesus näher. Sie lernt ihn neu kennen, tiefer. Und sie lernt ihn mehr verstehen. Sie lernt wieder mehr vertrauen, dass Jesus im Grunde doch schon immer da ist. Dass er immer noch der ist, der tröstet und aufbaut, der stärkt und lebendig macht.

 

Jesus hat Mitleid

Auch Jesus verändert sich in der Auseinandersetzung mit Marta. Er erinnert sich seiner tiefen Freundschaft mit den Geschwistern Marta, Maria und Lazarus, er lässt sich innerlich anrühren, er hat Mitleid. Deshalb seine auffordernde Zusage: „Lazarus, komm heraus!“ Steh auf! Hab Mut! Befreie dich von allem, was dich bindet! Du sollst leben, weil ich da bin!

 

Jesus richtet auf

„Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn.“

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, allmächtiger, ewiger Gott, immer und überall zu danken durch unseren Herrn Jesus Christus. Da er Mensch ist wie wir, weinte er über den Tod seines Freundes, da er Gott ist von Ewigkeit, rief er Lazarus aus dem Grabe. Er hat Erbarmen mit uns Menschen und führt uns zum neuen Leben durch die österlichen Sakramente. Durch ihn preisen wir das Werk deiner Liebe und vereinen uns mit den Chören der Engel zum Hochgesang von deiner göttlichen Herrlichkeit. (Präfation vom 5. Fastensonntag)

 

Ottmar Breitenhuber
Pleinfeld, 28.03.2020


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